Das mit den Stromkosten ist so ein gelebtes Paradoxon. Je weniger man verbraucht – desto mehr zahlt man. Einfach weil der Arbeitspreis der Kilowattstunden immer teurer wird. Und dabei haben wir unsere Atomkraftwerke noch gar nicht abgeschaltet – könnten also im Moment noch ganz viel ganz billigen Strom produzieren. Aber wie auch immer, wir wollen hier nicht über Politik reden, sondern über Realitäten.
Steigende Strompreise, steigende Verbrauchkosten
Also Strom wird teurer. Völlig egal wer ihn produziert. Stromverbrauch normaler Verbraucher wird abgerechnet in kWh (Kilowattstunden). Eine kWh sind tausend verbrauchte Watt in einer Stunde (1000Wh) und kostet heute so zwischen 19 und 25 Cent. Je nach Energieversorger, je nach gewählten Tarif.
Das bedeutet: haben Sie einen Fernseher, der 200 Watt verbraucht und lassen den täglich fünf Stunden lang laufen haben Sie 5×200 Watt = 1000 Watt verbraucht und zahlen für diesen Fernsehgenuß 25 Cent. Zzgl. Ihrer GEZ Gebühr versteht sich.. Haben Sie einen 100 Watt Lampe in der Aussenbeleuchtung und lassen diese eine Nacht lang 10 Stunden laufen zahlen Sie auch den Betrag. (Wobei die Politik die 100 Watt Lampen schon verboten hat.)
Energie Sparen, um Kostenexplosionen zu vermeiden
Wie nun sparen? Fernseher ausschalten? Je nach Alter und persönlicher Neigung macht der eine oder andere das schon von ganz alleine. Aussenbeleuchtung weg? Kann man machen. Ist nur blöde wenn man selbst vor der abgedunkelten Haustür steht und sich die Knochen bricht, weil man die Eingangsstufe übersehen hat. Sich etwas durch die Erde graben bis man das Kabel der Straßenbeleuchtung findet und sich dort anschließen? Ist verboten und schlussendlich sparen Sie so auch nichts, denn für die Straßenbeleuchtung zahlen Sie auch. Über Steuern und Gebühren an Ihre Gemeinde.
Also – lassen wir mal illegale Methoden außer Acht – unterm Strich haben Sie nur die Möglichkeit: Sie müssen sparen! Nicht um weniger zu bezahlen. Sondern vielmehr damit Sie von den Gebührenerhöhungen der Zukunft nicht ganz so getroffen werden. (Theoretisch. Ob das klappt wird man sehen. Wenn sich der Preis der Kilowattstunde auf 50 Cent verdoppelt weil Braunkohle teuer geworden ist, wirds damit auch ganz schön schwer. Aber hier kommt dann wieder die Politik ins Spiel und das ist nicht unsere Baustelle.)
Der erste Schritt: Die Bestandsaufnahme
Also zum Sparen. Sie sind gefordert! Ihr erster Schritt: Gehen Sie durch Ihr Gebäude und schauen sich Ihre Verbraucher an. Nein – nicht die Menschen. Zuerst die Geräte – die Menschen kommen später.
Ersetzen Sie z.B. die 100 Watt Lampe im Eingang durch eine 20 Watt Lampe und noch besser: durch einen Bewegungsmelder. Dann löst der zwar auch aus, wenn Karnickel davor auf und ab hüpfen – aber sie brauchen deutlich länger, um eine 1kWh zusammen zu bekommen. Im Fall der 20 Watt Lampe: 50 Stunden Dauerbetrieb also schon mal fünf Nächte. (Ohne Bewegungsmelder oder wenn die Karnickel jede Nacht vor dem Ding einen Veitstanz aufführen…)
Was beim Licht und beim Fernseher noch verhältnismässig einfach ist, wird schon schwieriger beim ganzen elektrischen Geraffel, das auch ihre Wohnung bevölkert aber nur sporadisch in Betrieb ist. Oder wo Sie gar nicht wissen, wann das läuft. Allseits beliebt: Ihre Heizung und die daran angeschlossenen Pumpen. Ihre Drucker. (So ein Laserdrucker zieht schon mal 900 Watt – nur weil er den Beschwerdebrief an Ihren Energieversorger ausdruckt.) Hier kommt unsere Technik ins Spiel: SMART METERING!
Doch bevor wir uns über Smart Metering auslassen – etwas zum Metering allgemein.
Manual Metering – regelmässige Datenerhebung ist Pflicht
Bereits seit vielen Jahren betreben wir bei uns im Firmengebäude MANUAL METERING. Manual Metering bedeutet: jeden Monat zum Ultimo gibt es bei uns ein Gewinnspiel. Der Verlierer muss durch das Gebäude gehen und alle Zähler ablesen. Da wir ein sicheres Unternehmen sein wollen, werden dabei auch gleich Tankinhalte, Feuermelder, Fluchtausgänge und Co inspiziert und gffs getestet. Im Fall bestimmter Maschinen werden Temperaturen gemessen, da sich bevorstehende Ausfälle häufig durch durch ungewöhnliche Erwärmungen ankündigen.
Alle Werte werden via Formblatt in einer Excel Tabelle eingetragen, die wiederum separat ausgewertet wird. So können wir auf einen Blick folgendes erkennen:
– Aktueller Stromverbrauch Monat
– Aktueller Wasserverbrauch
– Wir haben eine Ölheizung: aktueller Tankbestand sowie Verbrauch im Monat
– Laufzeit der Heizungsanlage in Stunden
– Funktionsfähigkeit der Alarmeinrichtungen
– Temperaturen bestimmter Komponenten….
Die Werte vergleichen wir mit dem Vormonat und – da wir die Daten vieler Jahre haben – mit dem Monat im Vorjahr. Zusätzlich haben wir Statistikwerte welche Werte durchschnittlich zugelassen sind. Lange Reder kurzer Sinn: mit wenigen Formeln können wir erkennen, ob ein Monat besonders wenig verbraucht wurde oder ob es Ausreißer gab. Die Ausreißer im Verbrauch sind Punkte, die zu klären sind. Wurde in einem Monat besonders viel produziert, darf der Stromverbrauch höher sein. Haben wir unserer Heizungsanlage eine neue Umweltpumpe der Energieeffizenzklasse A++ spendiert, muss der Verbrauch geringer sein.
Kurzum: Abweichungen vom Durchschnitt müssen a) sofort erkannt werden und sind b) zu begründen. Wenn unserer Gärtner die Regenwassersammeltonnen ignoriert und stattdessen das Wasser zum Blumen gießen aus der Leitung entnimmt, müssen wir mit ihm reden. Wenn die weiblichen Praktikanten sich mit einem 900 Watt Föhn in jeder Pause die Haare richten, müssen wir wohl auch mal ein Wort zur Klärung erheben. Und wenn auf den Toiletten immer das Licht anbleibt, muss ein Zeitschalter her…
MANUAL Metering ist also unsere seit langem bewährte Methode, um regelmässig alle unsere Verbräuche zu erheben und zu kontrollieren. Doch in vielen Fällen ist manual Metering zu grob. Es hilft uns nicht beim Drucker. Es hilft uns nicht bei der Heizung – und große Liegenschaften kann man so auch nicht verwalten.
Smart Metering – so geht es automatisch
Hier kommt SMART Metering ins Spiel. Smart Metering ist im Prinzip die selbe Geschichte – nur jetzt geht es automatisch! Hierbei wird zum Beispiel ein digitaler Stromzähler in die Unterverteilung unserer Drucker und Werkstatt gesetzt. Oder in die Verteilung, die die Heizungsanlage nebst Pumpen mit Strom versorgt. Oder ein digitaler Wasserzähler nach dem Hausanschluß. Oder Wärmezähler im Rohrsystem der Büros installiert. Kurzum: digitale Zähler gibt es für (fast) alles – hier muss man nur seinen Handwerker des Vertrauens erfragen. State of the art (also aktuell) sind digitale Zähler mit einem sogenannten M-Bus Interface. Sie sind kaum teurer als herkömmliche Zähler bieten dafür aber die Möglichkeit, das M-Bus Interface mit PC Systemen zu verbinden, die ebenfalls über einen M-Bus Eingang verfügen.
Viel wissen muss man über den M-Bus nicht, ausser: das ist eine einfache Zweidrahtleitung und es können theoretisch bis zu 255 Zähler über eine Leitungslänge von mehreren Hundert Metern angeschlossen werden.
Was Sie dann noch brauchen: unsere Smart Metering Box MGW986 mit M-Bus Interface. Diese Smart Metering Box ist äußerlich nur eine kleine Plastikschachtel – enthält aber eine PC Hardware mit Linux. Hierbei handelt es sich um sogn. Embedded Hardware – also um Technik, die selbst wenig Strom verbraucht und für lüfterlosen 24/7 Dauerbetrieb ausgelegt ist. (Eigenverbrauch: ca 7 Watt.)
Smart Metering Box MGW986 für Zähler mit M-Bus Interface
Das MGW986 ist nun der sogenannte M-Bus Master für Ihre ganzen Zähler. Alle Zähler werden angeschlossen und in einer Konfigurationsdatei eingetragen. Hierüber wird dem MGW986 mitgeteilt, welche Zählerwerte Sie auslesen möchten. Das kann z.B. der jeweils aktuelle Zählerstand sein, das kann aber auch die aktuelle Spannung sein (die Spannung schwankt bei uns über den Tag zwischen ca. 225 und 238 Volt), das kann der Durchfluss beim Wasserzähler sein. Weiterhin das Ausleseintervall spezifizieren, typ. gemäß Empfehlung 5 oder 15 Minuten. Fertig ist die Konfiguration auf der Zählerseite. Auf der Netzwerkseite: IP Adresse einstellen unter der Sie das MGW in Ihrem Netzwerk finden wollen – und wenn gewünscht weitere Parameter.
So gelangen Ihre Verbrauchsdaten ins Netzwerk
Jetzt wird es einfach: Starten Sie einen Webbrowser und öffnen eine http://xxx.xxx.xxx.xxx Verbindung mit der IP Adresse des MGW986. Sie erhalten jetzt: Informationen über Augenblickswerte aller Zähler, Grafiken für die Verbrauchswerte im Turnus 24 Stunden, 7 Tage, 31 Tage, 60 Tage, 90 Tage und haben gleichzeitig die Möglichkeit sich alle Daten als XLS / CSV Datei downzuloaden. Diese können Sie dann z.B. in Officeprogramm a la Excel importieren und so Ihre eigenen Auswertungen erstellen. Voila – fertig ist Ihr Einstieg in Smart Metering. Und wenn Sie mit einem Zähler beginnen, können Sie Ihre neue Smart Metering Station ganz langsam um weitere Zähler erweitern.
Links
Der Link zum Produkt:
und natürlich mit vielen Erweiterungen wie z.B. für PHP / SQL Datenbanken uvam…